In Linsburg soll Kindergarten neu gebaut werden

Rat Linsburg beschließt abgespeckten Neubau für rund 1,5 Millionen Euro / WG macht Druck: Samtgemeinderat soll endlich über Neubau eines Feuerwehrhauses entscheiden

Der Kindergarten „Meileinstein“ soll mit einem 1,5 Millionen Euro teuren Neubau erweitert werden. Zugleich soll der Altbau weiter genutzt werden. Das hat der Rat der Gemeinde Linsburg in seiner jüngsten Sitzung im Dorfgemeinschaftshaus mit einer Gegenstimme beschlossen.

Der Beschluss weicht von den Vorschlägen der Verwaltung ab. Diese hatte zwei Alternativen unterbreitet: einen Neubau für 2,34 Millionen Euro mit 65 Plätzen, davon 15 in der Krippe. Oder einen Anbau für 1,3 Millionen Euro. Beim Anbau würden mit Krippe 55 Plätze zur Verfügung stehen.

WG-Ratsherr Florian Wegener brachte in der Sitzung eine dritte Variante ein: einen deutlich kleineren Neubau für 1,5 Millionen Euro, aber mit insgesamt 60 Plätzen. „2,3 Millionen Euro ist eine horrende Summe für Linsburg“, argumentierte Wegener. „Der Anbau käme teurer als das Dorfgemeinschaftshaus.“ Der 2,34-Millionen-Neubau soll von einem Betreiber gebaut und betrieben werden. Bei dieser Variante müsste die Gemeinde jährlich rund 550.000 Euro an den Betreiber zahlen. Allerdings sind in der Summe noch keine Zuschüsse enthalten.

„Jetzt haben wir die Chance, ein Grundstück gegenüber dem Kindergarten zu bekommen. Die deutlich abgespeckte Form ist diskussionswürdig“, sagte Bürgermeister Jürgen Leseberg (WG). Gemeindedirektor Torsten Deede rechnet damit, dass vom Ratsbeschluss bis zur vollständigen Fertigstellung eineinhalb bis zwei Jahre vergehen werden. „Die Eltern wünschen sich längere Betreuungszeiten. „Wir haben in Linsburg nur eine Sechs-Stunden-Betreuung und zu wenig Plätze“, erklärte Deede.

Bald freie Trägerschaft?

Die Kindertagesstätte Meilenstein in Linsburg hat 20 Plätze und seit dem 1. September 2012 auch eine Krippengruppe mit zehn Plätzen. Die Betreuung ist von 7.30 Uhr bis 14 Uhr möglich. Birger Lerch (CDU), der gegen die 1,5-Millionen-Variante stimmte, sprach sich für einen Anbau aus. „Ein Neubau mit einer Million Euro Mehrkosten ist nicht zu wuppen“, sagte er. Kindergartenleiterin Sylvia Schwarck sollte in der Sitzung sagen, was sie von der dritten Variante hält.

„Ich bin jetzt von der 1,5-Millionen-Variante überfahren“, gab sie zu. „Die Turnhalle ist unser Schatz“, betonte sie mit Blick auf die unmittelbare Nähe zum Kindergarten. Birger Lerch sagte: „Sille Schwarck hat sich auch für den Anbau ausgesprochen wegen der schönen Lage und dem Zugang zur Turnhalle.“ Ulrike Klug (WG) fragte: „Was ist, wenn beim Anbau der Platz nicht mehr ausreicht? Dann ist der Bauplatz weg.“

Offen blieb, ob der Kindergarten künftig von einem freien Träger wie Johanniter oder Arbeiter-Samariterbund betrieben werden soll. „Wir werden jetzt Gespräche führen, ob es Interessenten für einen externen Betreiber gibt“, sagte Deede der HARKE. Für die Samtgemeinde Steimbke wäre ein externer Betreiber neu. Alle Kindergärten werden von der Samtgemeinde betrieben.

Sie stellt das Personal. Die Gemeinde Linsburg geht neue Wege beim Ausbau des Glasfasernetzes für schnelles Internet. Künftig soll der Netz- und Energiedienstleister Leine-Netz mit Sitz in Neustadt am Rübenberge den Breitbandausbau vorantreiben. Das hat der Rat ebenfalls beschlossen. Somit

beteiligt sich Linsburg nicht an einer neuen, der sechsten Ausschreibung zum Breitbandausbau im Landkreis Nienburg. Wie Deede betonte, entstehen für Linsburg keine Kosten.

Zeitplan für Feuerwehr

Bisher baute die Liebenauer Firma Northern Access das Glasfasernetz aus. „Northern Access hat gute Arbeit geleistet, auch wenn nicht alle geklappt hat“, sagte Deede. „Jetzt nutzen wir die Gelegenheit, LeineNetz die Anschlüsse bis ans Haus verlegen zu lassen. Es ist ein kommunales Unternehmen, das nicht wie eine Heuschrecke über uns herfällt.“

Bürgermeister Leseberg hofft auf eine schnelle Umsetzung. „Das kriegt man nur hin, wenn man auch den Tiefbau machen kann.“ Wie Deede sagte, habe die Leine-Netz GmbH die Tiefbaukapazitäten. Jörg Brüning (Grüne) sagte, es sei eine gute Chance für eine schnelle Versorgung. „Der Tarif ist auch marktfähig. Möglichst viele sollten sich dafür entscheiden, damit schnell ausgebaut wird.“

Zu eng: Im Feuerwehrhaus Linsburg kann man nicht mal die Fahrertür weit genug öffnen. Der Rat Linsburg fordert deshalb eine schnelle Entscheidung zum Neubau. Foto: Hildebrandt

Der Rat macht Druck beim Neubau eines Feuerwehrgerätehauses. Der Samtgemeinderat solle endlich über einen Neubau entscheiden, so die WG-Fraktion. Der Rat unterstützte einstimmig den Antrag der WG-Fraktion. „Der bisherige langjährige Prozess dieses Problems im Feuerwehrausschuss und im Samtgemeinderat Steimbke wird nicht mehr akzeptiert. Wir fordern kurzfristig einen Zeitplan über die weitere Vorgehensweise“, sagte WGFraktionsvorsitzender Heiko Pommerening.

Das Gewerbegebiet Meinkingsburg an der B 6 soll jetzt vermarktet werden, beschloss der Rat ebenfalls. „Ein, zwei Interessenten haben wir schon“, sagte Leseberg. Der Rat beschloss, den Bebauungsplan Nr. 8 zu ändern. Bisher war dort nur Hotel- und Gaststättengewerbe erlaubt. „Es soll in ein normales Gewerbegebiet umgewandelt werden“, erklärte Deede. „Wir doktern schon sechs Jahre daran“, sagte Jürgen Leseberg. Die Fläche liege exzellent an der vierspurigen B 6“, sagte Deede. Leseberg. „Es ist ein Filetstück für ein Unternehmen, wo täglich 20.000 Auto vorbeifahren.“

Geschrieben: „DIEHARKE“ von Arne Hildebrandt

 

Quelle: Zeitung "DIE HARKE"